3
Okt
2010

Sturm aus Süd

Wunderbarer Sonnenschein empfing uns, als wir heute Morgen die kleine Pension in Labrun verließen. Die Begeisterung hierüber wurde jedoch schnell gebremst durch den Wind, der uns entgegen blies. Das Fahren heute würde also nicht leicht werden, da wir von unserer Grundrichtung Süden nur hier und da mal für ein paar hundert Meter abweichen würden.
Um es vorweg zu nehmen: wir sind heute erneut über 90 km gefahren bei der geringsten Durchschnittsgeschwindigkeit und gleichzeitig der größten Nettofahrzeit von etwa 6 Stunden auf dem Rad. Dementsprechend sind wir heute körperlich ganz schön erledigt.
PA030172Für Pausen haben wir uns dementsprechend nur wenig Zeit genommen. Sicher, alle paar Kilometer habe wir kurz angehalten, eine Kleinigkeit von unserer Wegzehrung gegessen oder getrunken. So zum Beispiel auf der Elbbrücke in Torgau, wo wir endlich wieder einmal die Seite wechseln konnten.
Auch hier ist der Wasserstand der Elbe hoch aber so dramatisch wie zuvor ist es nicht. Dies liegt vor allem wohl auch daran, dass die Schwarze Elster, ein Zufluss der Elbe zwischen Torgau und Wittenberg, sehr viel meisten Wasser führt und so die Elbe ab ihrer Mündung stark steigen lässt. So konnten wir heute den Elberadweg durchweg befahren und auch die eine oder andere Fähre war in Betrieb.
Dieses Angebot nutzten wir heute allerdings nicht. Wir blieben ab Torgau linkselbisch und erreichten gegen halb zwei die Stadt Riesa. Damit hatten wir unser Mindestziel für heute erreicht, doch einerseits sprach uns die Stadt nicht sonderlich an und andererseits hatten wir ja noch viel Zeit zum Fahren.
Der Wind war weitaus stärker, als in der Wettervorhersage angesagt. Das war keine Windstärke 2 bis 4, sondern eher 5 bis 6. Blätter flogen uns entgegen und das Wasser links und rechts des Weges kräuselte sich bereits. Wir kämpften also weiter gegen den stürmischen Wind, verspürten einen leichten Hass auf die uns mit großer Geschwindigkeit entgegenkommenden Radfahrer, die uns freundlich anlächelten. Wir konnten uns nur damit beruhigen, dass wir uns vorstellten, dass diese Radfahrer nur einen Tagesausflug machen und uns auf ihrem Hinweg entgegen kamen und später wieder zurück gegen den Wind würden fahren müssen.
PA030174Schließlich gönnten wir uns doch eine längere Pause. Gegenüber den ersten Weinbergen lag am Elbufer in Niederlommatzsch die Elbklause. Hier war viel los am Tag der Deutschen Einheit. Menschen saßen auf der Terrasse oder strömten von bzw. zur Fähre, die hier direkt vor der Tür in Betrieb war. PA030173Ein Blasorchester sorgte für musikalische Untermalung, hin und wieder unterstützt von einer Sängerin, die man meines Erachtens lieber hätte weglassen sollen. Hätte sie eine Oktave tiefer gesungen, hätte sie vielleicht nicht so viele Probleme bei den höchsten Tönen gehabt. Aber auch männliche Bandmitglieder übten sich im Gesang. So wurde beispielsweise das Kufsteiner Lied gespielt und gesungen (und das mit sächsischer Zunge). Die Auswahl dieses Liedes ebenso wie das Bild in der Pension von letzter Nacht, auf dem ein Teil des "Wilden Kaisers" abgebildet war, sollen mir wohl deutlich machen, dass alles, was ich von meinem Stammurlaubsziel Oberaudorf kenne, auch hier haben kann und mich so dauerhaft an die Elbe locken. PA020171Aber so leicht und so kitschig wird es Euch nicht gelingen!
Insgesamt erinnerte mich das ganze Ambiente stark an die Musikfilme der 50er Jahre. Ich rechnete fest damit, dass irgendwo Heinz Erhardt oder Harald Juhnke um die Ecke kommt.
PA030175Wir konnten aber nicht bleiben, mussten noch ein paar wenige Kilometer weiter. So erreichten wir nach einer weiteren guten Stunde unser heutiges Ziel, die Porzellanstadt Meißen. Hier kamen wir kurz nach 17 Uhr an und bekamen auch gleich ein Zimmer. Endlich konnten wir uns ausruhen, nach dem heutigen Pensum haben wir uns das auch verdient, möchte ich behaupten.
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